Das Problem Haarausfall
Haarausfall - Männer und Frauen leiden gleichermaßen
Ein Mensch hat zwischen 90.000 und 150.000 Haare auf dem Kopf: Blonde bis zu 150.000, Schwarzhaarige und Brünette bis zu 110.000 und Rothaarige bis zu 90.000. Das Haar wächst jeden Tag 0,3 – 0,5mm und durchläuft dabei 3 Phasen:
- Anagenphase: In dieser Wachstumsphase befinden sich 80–90% der Haare.
- Katagenphase: Nur bis zu 3% der Kopfhaare befinden sich in dieser Übergangsphase.
- Telogenphase: 10%–20% der Haare befinden sich in der letzten Phase, der Ruhephase.
Das Haar befindet sich in einem ständigen Zyklus des Wachsens und Ausfallens. Der Übergang von normalem zu therapiebedürftigem Haarausfall ist fließend, denn ein Haarverlust von bis zu bis zu 100 Haaren täglich ist natürlich und stellt keinerlei Problem dar. Fallen über einen längeren Zeitpunkt jedoch deutlich mehr als 100 Haare aus, sprechen Experten von Effluvium und bei sichtbarer Ausdünnung der Haare von Alopezie. Die Gründe für Haarausfall sind vielfältig, die Reaktion auf die Bedrohung eines dauerhaften Haarverlusts fällt jedoch oft sehr ähnlich aus. Bleiben regelmäßig überdurchschnittlich viele Haare in der Haarbürste oder im Kamm zurück, sind viele Betroffenen mit einem unguten Gefühl und der Frage konfrontiert: Ist das noch normal?
Gesundheits- und Vitalitätssymbol: volles und dichtes Haar
Da volles und dichtes Haar nicht nur der Wärmeregulation und dem Sonnenschutz dient, sondern vor allem als Zeichen für Vitalität, Gesundheit und Fruchtbarkeit gilt, wird ein anhaltender Haarverlust von Männern und Frauen gleichermaßen als eine Bedrohung wahrgenommen, der es schnell Einhalt zu gebieten gilt. Denn der Verlust des Haares wird nicht nur mit dem Verlust eben dieser Attribute gleichgesetzt. Wie wir unser Haar tragen, bestimmt zu einem großen Teil wer wir sind. Wer es hat, kann sich glücklich schätzen. Wer es verliert, wird früher oder später Schritte unternehmen müssen, um der fortschreitenden Miniaturisierung auf dem Kopf entgegenzuwirken. Dabei ist Haarausfall nicht gleich Haarausfall und die Ursachen sind vielfältig.
Haarausfall durch Stress, Hormonschwankungen oder Nährstoffmangel – Diffuser Haarausfall
Stress sorgt nicht nur dafür, dass wir uns reizbar und unausgeglichen fühlen und schlecht ein- und durchschlafen. Ein anhaltend stressiger Lebensstil ohne Erholungsmomente in Kombination mit einer unausgeglichenen Ernährung kann einen Nährstoffmangel begünstigen, der dafür verantwortlich sein kann, dass uns vermehrt Haare ausfallen. Fallen die Haare gleichmäßig am ganzen Kopf aus und ist der Haarausfall nicht nur auf eine bestimmte Stelle beschränkt, liegt oftmals der Diffuse Haarausfall vor. Frauen sind davon zumeist häufiger betroffen als Männer. Dieser kann nicht nur mit einem Übermaß an Stress, sondern auch mit der Einnahme bestimmter Medikamente, einem unausgeglichenen Hormonhaushalt nach der Schwangerschaft oder extremen Diäten einhergehen. Auch wenn sehr viele Haare ausfallen können und das Haar mit der Zeit so weit ausdünnen kann, dass die Kopfhaut durchschimmert, führt der Diffuse Haarausfall selten zu einer Glatze. Da hier keine Krankheit vorliegt, sondern eine vorübergehende Störung, wachsen die Haare bei einer adäquaten Behandlung der Ursache im Regelfall wieder vollständig nach. Während sich beim Diffusen Haarausfall der Wandel zu einem gesunden und entschleunigten Lebensstil positiv auf das Wiederwachstum der Haare auswirken kann, ist dies beim kreisrunden Haarausfall, Alopezia Areata, nicht der Fall.
Autoimmunerkrankung, Ursache noch unbekannt: Alopezia Areata
Beim kreisrunden Haarausfall liegt ein akut einsetzender, entzündlich bedingter Haarausfall vor, der sich meist in münzgroßen kreisrunden oder ovalen Bereichen der Kopfhaut oder anderen Haarregionen manifestiert und oftmals zwischen dem 2. und 3. Lebensjahrzehnt auftritt. Die Ursachen für diese Art des Haarausfalls ist noch nicht endgültig geklärt. Vermutet wird jedoch eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen kümmern sollen, gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen Körpers richten. Die Haare werden somit vom Immunsystem als „fremd“ betrachtet und deshalb abgestoßen. Diese Art des Haarausfalls ist nicht ansteckend und ist auch kein Anzeichen einer Mangel- oder Unterernährung.
Erblich bedingter Haarausfall bei Männer und Frauen
Beim androgenetischen Haarausfall liegt eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber männlichen Geschlechtshormonen vor. Hier kommt es zu einer Schrumpfung der Haarwurzel, die zu einer Verkürzung der Wachstumsphase der Haare und langfristig zum vollständigen Haarverlust führt. Die Negativentwicklung ist beim erblich bedingten Haarausfall nicht mehr aufzuhalten: Dicke Terminalhaare verlieren zunehmend an Dichte und verwandeln sich in dünne Flaumhaare, bis schließlich keine neuen Haare mehr nachwachsen und eine Glatze entsteht. Diese Art des Haarausfalls betrifft nur den Kopf, ist genetisch und hormonell bedingt, von äußeren Einflüssen weitestgehend unabhängig und nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Die Betroffenen sind in erster Linie Männer sowie Frauen nach dem Eintreten der Wechseljahre. Typisch, aber nicht zwingend notwendig, ist die familiäre Häufung in der Verwandtschaft der betroffenen Männer und Frauen. Während sich der erblich bedingte Haarausfall bei Männern zunächst in der Entstehung von Geheimratsecken und der zunehmenden Lichtung des Scheitelbereichs zeigt und schließlich in der sogenannten Tonsur gipfelt, zeigt sich diese Art des Haarausfalls bei Frauen vor allem anhand einer Lichtung am Oberkopf entlang des Scheitels. Ob Stress, Nährstoffmangel oder auch erblich bedingt: die Hauptursache für Haarausfall sind Störungen oder Schäden in den Haarfollikelstammzellen. Viele Betroffene wollen sich dem Haarausfall nicht ergeben und suchen nach einer schonenden, aber effektiven Lösung, die das Problem an der Wurzel bekämpft und das Haarwachstum reaktiviert.
- 80% der Männer weltweit leiden an androgenetischem Haarausfall
- 50% der Frauen weltweit leiden an androgenetischem Haarausfall